Mit dieser ersten Gedichtzeile, der expressionistischen Dichterin, Elsabeth Meinhard (geb. 1887-1934), leitet dieses Programm in die thematisch brisante Zeit, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, ein. Politische Fakten sind bekannt. Exemplarisch wird an Hand eines Einzelschicksals, der jung verheirateten und hochschwangeren Johanna Boldt, dieses epochale Geschehen auf den kleinst möglichen Bestandteil zurückgeführt. Das emotionale Erleben eines einzelnen Menschen und im Besonderen, das Erleben einer Frau zu Hause an der Heimatfront. – So erkämpft sich Johanna im Geschäft ihres Mannes Julius, der als Kriegsfreiwilliger am 6. August 1914 einrückte, jeden Tag erneut „ihren Platz“, um von den „übrig“ gebliebenen Kunden akzeptiert zu werden. Was ihr manchmal mehr, manchmal weniger gelingt. Ein zutiefst berührendes Bild einer Frauengeschichte wird in den Briefen, die sie fast täglich an ihren Mann an die Front schreibt, gezeichnet. – Gedichte von expressionistischen Dichterinnen sind eingestreut, und spüren emotionalen Momenten, die in den Briefen zuweilen nicht ausgedrückt werden konnten, nach. Die Stellung der damals schreibenden Frauen, war häufig von Rivalitäten und Anfeindungen der männlichen Schriftsteller geprägt. Mit Nachdruck forderten sie Gleichwertigkeit, Freiheit und Anerkennung. Die Literatur öffnete den Dichterinnen einen Raum, wo sie sich gegen Tradition und Konvention auflehnen konnten, um ihrem unbedingten Aufbruchs- und Ausbruchswillen Gehör zu verleihen. – Im Wechsel zwischen Stimme und Instrument, entwickeln die Akkordeonklänge -fragmente, -lieder, im Verlauf des Stückes eine immer stärkere Dynamik. Ein sprachlich musikalischer Teppich wird gesponnen, der bewusst nie unterbrochen wird. In dieser „weiblichen“ Sicht des Krieges endet all das Grauen, man wird gezwungen hinzuhören, sitzenzubleiben, sich aus-zusetzen. Aber einem Ende ist der Neubeginn schon innewohnend. Zumindest eine Hoffnung darauf, auch wenn alles ganz anders gedacht war. – Claire Goll rief in die Stunde der Frauen aus (Juli 1917): […] „Der schmachvolle Zusammenbruch der von Männern geführten Völker müßte uns endlich lehren, die Welt unter einem andern Gesichtswinkel als dem männlichen zu sehen. Aus diesem Krieg müßten wir ewigen, zur Passivität verdammten Minderjährigen hineinwachsen in unsere Erdball-Aufgabe: der Mitarbeit an der Vergeistigung und Verbrüderung aller Menschen […]. Wir Talentlosen, wir kleinen Statistinnen, die wir nie mitspielen durften auf der Bühne der Welt! Wann werden wir endlich nicht mehr Chor sein, der klagt, sondern einzeln auftreten im Leben? Wie lange wollen wir uns noch zurückdrängen lassen von den eitlen, brutalen Mimen der Gewalt? Wo bleibt unsere Revolution?“

  • Anmerkung zum Programm: Eva Maria Gintsberg, Idee, Interpretation & Fassung. Vorlage: „Es lief sich so sicher an Deinem Arm“ von Edith Hagener
  • Gedichte aus: „In roten Schuhen tanzt die Sonne sich zu Tod.“ Lyrik expressionistischer Dichterinnen. Herausgegeben von Hartmut Vollmer, Igel Verlag, Hamburg 2011.
  • „Stimme aus dem Dunkel“ von Elsabeth Meinhard (1887-1934)
  • „Sanfte Bitte“ von Elisabeth Janstein (1900-1944)
  • „Alle Luft steht still“ und „Angst“ von Ingeborg Lacour-Torrup (keine Lebensdaten)

Besetzung: Eva Maria Gintsberg (Schauspielerin), Stefan Manges (Akkordeon)

Mauris blandit aliquet elit, eget tincidunt nibh pulvinar a. Donec rutrum congue leo eget malesuada. Curabitur arcu erat, accumsan id imperdiet et, porttitor at sem. Donec sollicitudin molestie malesuada. Praesent sapien massa, convallis a pellentesque nec, egestas non.

Donec rutrum congue leo eget malesuada. Curabitur non nulla sit amet nisl tempus convallis quis ac lectus. Nulla quis lorem ut libero malesuada feugiat. Vivamus magna justo, lacinia eget consectetur sed, convallis at tellus. Curabitur non nulla sit amet nisl tempus convallis quis ac lectus. Praesent sapien massa, convallis a pellentesque nec, egestas non nisi. Quisque velit nisi, pretium ut lacinia in, elementum id enim. Curabitur non nulla sit amet nisl tempus convallis quis ac lectus. Mauris blandit aliquet elit, eget tincidunt nibh pulvinar a. Curabitur arcu erat, accumsan id imperdiet et, porttitor at sem. Curabitur non nulla sit amet nisl tempus convallis quis ac lectus.

Donec rutrum congue leo eget malesuada. Vestibulum ante ipsum primis in faucibus orci luctus et ultrices posuere cubilia Curae; Donec velit neque, auctor sit amet aliquam vel, ullamcorper sit amet ligula. Vivamus suscipit tortor eget felis porttitor volutpat. Vivamus magna justo, lacinia eget consectetur sed, convallis at tellus.